Samtosha – Zufriedenheit und Weihnachten

Engel am Weihnachtsbaum

Der Endspurt auf Weihnachten hat begonnen und jeder gestaltet ihn anders. Ein Freund hat mir erzählt, dass er mit allen wichtigen Vorbereitungen fertig sei und nur noch ein paar Kleinigkeiten für Weihnachten brauche, ein paar Lebensmittel. Dafür wollte er am späten Samstag Nachmittag zu einem Einkaufszentrum in Landsberg fahren. Solche Einkaufszentren sind an Samstagen immer schlimm, vor Weihnachten aber sind sie die Hölle! Die Parkplätze sind ein einziges Chaos, alle laufen kopflos durch die Gegend, die Stimmung ist grundgereizt – daher die Frage passend zum Kursthema: Warum tut er das (freiwillig)?

Vergangene Stunde habe ich über vairagya gesprochen, die innere Gelassenheit. Dieses Gefühl des Annehmens der Situation, so wie sie ist. Ich handle so, wie ich es für richtig erachte – aber ob aus meinen Handlungen auch das Ergebnis entsteht, das ich erwarte, steht nicht in meiner Macht. Diese Gelassenheit brauchen wir in allem, was wir tun, gerade auch jetzt an den Feiertagen, wo so viele Aufgaben, Erwartungen und oft auch familiäre Altlasten aufeinandertreffen.

Innere Gelassenheit – vairagya – zum Fest der Liebe

Damit die Feiertage ein Fest der Liebe werden können, braucht es diese innere Gelassenheit und die ist um so leichter zu erreichen, wenn wir sie mit Zufriedenheit verbinden, in Yoga: Samtosha. Samtosha ist Zufriedenheit, aber nicht entstanden daraus, dass ich alles bekomme, was ich will. Es ist die viel tiefere Zufriedenheit, die aus der Gelassenheit entsteht, aus dem Annehmen der Situation, so wie sie ist. Die Freude an dem, was ich habe.

Und damit zurück zu dem Freund und seinem vorweihnachtlichen Einkaufssamstag. Er sagt, weil er schon fertig ist mit allen Besorgungen, kann er vollkommen ruhig in das Getümmel gehen. Er beobachtet gerne die Unruhe um sich herum, ohne sich davon mitreißen zu lassen. Und er freut sich an dem, was er schon hat.

Genau das tun auch wir, wenn wir uns im Yoga still hinsetzen und den Geist beobachten. Auch da herrscht vorweihnachtliche Unruhe, aber wir haben genauso wie im Einkaufszentrum die Möglichkeit, uns davon nicht mitreißen zu lassen. Wir können einen Beobachterposten beziehen und zusehen, was den Geist beschäftigt. Und wir können ihm helfen, ruhiger zu werden, indem wir ihm einen Anker geben: den Atem.

Eine halbe Stunde Meditation ist absolut notwendig, außer, wenn man sehr beschäftigt ist. Dann braucht man eine ganze Stunde.
Franz von Sales

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