Die Wortwahl im Yogaunterricht
Wer Yoga unterrichtet, weiß, wie wichtig genaue Ansagen sind. Kleinigkeiten können viel bewirken, zum Guten wie zum Schlechten. Dabei beeinflusst die Wortwahl einerseits auf rein körperlicher Ebene, wie gut die Teilnehmenden die Übung verstehen und umsetzen können. Andererseits wirkt die Wortwahl auch auf geistiger und energetischer Ebene.
Ein Beispiel: Wenn die Teilnehmer eine Heldenposition einnehmen, wird die Haltung ganz unterschiedlich erfahren, abhängig davon, ob der Lehrer sie mit den Worten: „Spüre die Kraft im Herzraum.“ oder „Spüre die Weite im Herzraum.“ begleitet.
Obwohl der Fokus beide Male auf dem Herzraum liegt und sich die Haltung von Außen betrachtet kaum unterscheiden wird, ist der Effekt entgegengesetzt. „Kraft“ ist vom Wortklang wie vom Inhalt her ein aktivierendes Wort (brmhana); „Weite“ fördert im Gegensatz dazu das Loslassen, das Geschehen-Lassen.
In dem Seminar „Die Worte im Yoga – Die Worte während der Asana-Praxis“ erkunden wir gemeinsam, wie wir durch unterschiedliche Wortwahl die Wirkung einer Yogapraxis verändern können.
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