Was bewirkt Wind im Zusammenhang mit Feuer? Die Böen fachen ein Feuer mal an, mal pusten sie es fast aus. So entsteht für kurze Zeit große Hitze und dann wieder Kühle – auch abhängig davon, wie stabil das Feuer zuvor war.
In der Welt von Yoga und Ayurveda werden die Bilder von Feuer und Wind ganz selbstverständlich auf den menschlichen Körper verwendet.
Vom Feuer, agni, habe ich Euch in der vergangenen Stunde schon erzählt. Wenn bei vielen Menschen das Feuer nicht stabil brennt, so liegt das oft an zu viel Wind in ihrem Leben – im Yoga: vata.
Vata ist nicht nur der äußere Wind, so wie jetzt der Sturm Friederike. Vata steht für alles, was wie Wind wirkt: Zunächst Bewegung. Das kann körperliche Bewegung im Übermaß sein – jemand, der exzessiv Sport macht, hat oft zu viel vata;
es ist aber auch Bewegung im übertragenen Sinn: Jemand, der ständig unterwegs ist, viel reisen muss, keine innere Ruhe hat und einen Termin an den anderen reiht, der produziert vata.
Bewegung in diesem Sinne sind auch zu viele Eindrücke, die auf einen einströmen, kombiniert mit zu wenig ruhigen Phasen: Bewegung also im Geist.
Vata entsteht aber auch durch ungünstiges Essen: Kühle oder trockene Lebensmittel fördern vata. Das kann für manchen von Vorteil sein. Aber wer ohnehin schon mit Unruhe zu kämpfen hat und das auch an seiner Verdauung merkt, tut seinem agni und damit sich nichts Gutes.
Der viele Wind macht es dem agni im Bauchraum schwer, sauber und ordentlich alle Nahrung zu verbrennen und sie in Energie umzuwandeln. Er macht es dem agni im Atemraum schwer, gleichmäßig und ruhig den Sauerstoff zu verwerten und CO2 auszuscheiden. Ihr kennt es von Euch selbst: Ist der Atem unruhig und flatternd, seid ihr kraftlos.
In dieser Stunde sprechen wir die agnis im Bauch- und Brustraum an, damit sie wieder gleichmäßig und stabil brennen und der Wind ihnen nichts anhaben kann.
Wenn der Wind weht, löscht er die Kerze aus und facht das Feuer an.
Aus Arabien
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